Orientierung bieten:
Grundlage des Lernens ist eine transparente und einsichtige Orientierung – quasi eine inhaltliche Landkarte. Es geht darum, zu wissen, was man können könnte. Es geht darum, die Erwartungen abzustecken (Referenzwerte). Und es geht um das Bewusstsein der eigenen Situation: Wo stehe ich? Wo will ich hin? Wie komme ich dorthin?Orientierung an Zielen
Schulische Arrangements müssen persönlich lohnende Aktivitäten zum Ziel haben. So fordert denn auch der internationale PISA-Verantwortliche: «Schüler müssen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Ziele zu bestimmen, ihr Lernen selbst zu organisieren, Lernfortschritte zu bewerten und ihre Lernstrategien sich verändernden Bedürfnissen anzupassen.» (Schleicher 2002)
Das heisst: Lernende müssen lernen, (schulische) Ziele zu haben. Denn: Menschen tun im Grunde immer nur das, was sie tun wollen. Oder anders gesagt: Das einzige Ziel, gegen das ein Mensch sich nicht wehrt, ist sein eigenes. Deshalb geht es darum, dass Lernende sich ihrer Ziele und Vorstellungen bewusst werden, dass sie ihre Intentionen formulieren und verbalisieren können. Mit der Versprachlichung entwickeln sie ein inneres Bild dessen, was entstehen soll. Und das ist im Prinzip der wirkungsvollste Referenzwert. Das setzt aber voraus, dass Ziele und Intentionen klar und SMART formuliert sind:
S
Spezifisch, klar, konkret
Was genau? Wie sieht das Ergebnis aus? Was kann ich (Tätigkeit)?
M
Messbar, sinnlich wahrnehmbar
A
R
T
Besonders lernwirksam sind Aufträge, die man sich selbst gibt. Es geht darum, zu den einzelnen Lernschritten klare Ziele zu formulieren. Smarties sind Instrumente, die den Lernenden helfen, Ziele in Form von Leistungsnachweisen zu formulieren und das eigene Lernen zu planen.
Formelle Orientierung
Lernen ist ein individueller Konstruktionsprozess. Lernende lernen selbst. Es geschieht einfach. Wer aber sein Lernen zielführend gestalten will, muss sich orientieren können. Und zwar an Inhalten! Lernende müssen wissen, was man können könnte. Sie müssen wissen, wo sie stehen. Sie müssen Ziele sehen. Und das alles auf der Basis von klaren und transparenten Inhaltsbeschreibungen. Denn kompetenzorientiertes und selbstwirksames Lernen braucht Orientierung in Form von Referenzwerten.
Selbstwirksames Lernen verlangt nach Arrangements, die es Lernenden ermöglichen, ihr Lernen selbst in die Hand nehmen können. Ein methodischer Ansatz dabei: Referenzieren. Worum geht es dabei? Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, individuelle Leistungen mit einem Referenzwert in Beziehung zu bringen. Diesen Referenzwert und damit die inhaltliche Basis bilden Kompetenzraster und Checklisten/Rubrics.
Informelle Orientierung
Menschen brauchen Orientierung. Diese Orientierung kann formeller Art sein. Regeln, Vorschriften, Abmachungen, Zielformulierungen. Doch viel entscheidender für die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen sind die Erwachsenen (und immer mehr auch die Peergroups). Sie gestalten mit ihrem Verhalten die Referenzwerte, durch sie werden Konventionen erlebbar. Wer als Lehrer immer zu spät kommt, bringt damit indirekt zum Ausdruck, dass es nicht wichtig ist, pünktlich zu sein. So bilden sich Regeln. Das heisst: Die Kultur einer Institution bildet sich aus dem Verhalten der Werte setzenden Personen in Entscheidungssituationen. Dazu gehören Fragen wie: Werden Grenzen gesetzt? Wird Widerstand geleistet? Werden Vereinbarungen eingefordert? Und wenn ja: wie?
Diese schulischen Settings bieten für die Lernenden Orientierung auf ihrem Weg des selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernens: ein wertschätzendes und vertrauensstärkendes Schulklima, Möglichkeiten zur Partizipation in Schule und Unterricht, regelmässige Gelegenheiten für Feedback und Kooperatives Lernen.
Downloads: Texte
Lehrer und Psychologe, langjähriger Leiter des Instituts Beatenberg und Autor zahlreicher Publikationen über das Lernen (1950-2018)
Lehrer und Psychologe, langjähriger Leiter des Instituts Beatenberg und Autor zahlreicher Publikationen über das Lernen (1950-2018)
Lehrer und Psychologe, langjähriger Leiter des Instituts Beatenberg und Autor zahlreicher Publikationen über das Lernen (1950-2018)
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