Etwas tun gegen Fake News:

Zur Zeit wird es immer wichtiger, wie wir mit Fehlinformationen – online wie auch offline – umgehen können. Um falsche Fährten aufzudecken und der Wahrheit auf die Spur zu kommen, sind hier Umgangsformen, Unterrichtsmaterialen und -beispiele aus dem Magazin PÄDAGOGIK 7-8/18 zusammengestellt.

zusammengestellt von

Gerhard Eikenbusch

Schulleiter (i. R.), Lehrerfortbildner und Mitglied der Redaktion von PÄDAGOGIK.

Beim eigenen Handeln und Verhalten anfangen

  • Eigene Nutzung von sozialen Medien kontrollieren (Einstellungen zur Privatsphäre, Notwendigkeit von Informationen über Netzwerke, Zustimmung zur Freigabe von Adressen, Bildern)
  • In der Schule und in der Klasse vereinbaren, wie mit Fake News u.a. umgegangen werden soll, z.B. keine Gespräche/Informationen über Abwesende führen, nur geprüfte Informationen weitergeben, sich an Informations-Absprachen halten, Vertraulichkeit bewahren …
  • Bei der eigenen Arbeit die Quellen von Informationen und Material sorgfältig nachweisen – auch bei Lehrervorträgen, Berichten
  • Quellen/Materialien kritisch prüfen (s.u.)
  • Schüler/innen und Eltern zuverlässig, regelmässig, direkt und nachvollziehbar informieren, z.B. durch Elternbriefe
  • Gelegenheiten und Foren für Austausch und Diskussion schaffen (in der Klasse, beim Elternabend, bei Konferenzen), Debattenkultur
  • sich selbst differenziert informieren (z.B. Lektüre unterschiedlicher Tageszeitungen, unterschiedliche Netz-Informationen …)

Im Unterricht und in der Schule

  • Schüler/innen und Klasse am Unterricht aktiv beteiligen und mitwirken lassen, Entscheidungs- und Diskussionsprozesse strukturieren, Entscheidungen umsetzen
  • Eigene «Filterblase» (Fokussierung auf nur bestimmte Positionen oder Informationsangebote) vermeiden und unterschiedliche Standpunkte und Positionen anbieten
  • Bei Verstössen gegen rechtliche Normen (z.B. Verleumdung, Bedrohung) entsprechende Konsequenzeneinleite
  • Sensibel umgehen mit «Opfern» von Fake News im Unterricht (Vermeidung sekundärer Schädigung), z.B. durch Auszeit, direkte und klare Intervention mit Verweis auf Regeln, Angebot von Unterstützung
  • Anlässe nutzen/schaffen zur konkreten Überprüfung von Informationen – z.B. über lokale Geschichte, Lokalpolitik
  • Glaubwürdigkeit von Medien untersuchen lassen
  • Schülerzeitungen als Lernfeld für Demokratieerziehung unterstützen

Informationen/Materialien über Fake News, HateSpeech, Desinformation etc.

Vermitteln, wie man Informationen prüfen kann

Datenabschöpfung verhindern durch Beachtung von Datenschutz (z.B. bei Listen …) und insbesondere durch Nutzung von Anonymen Suchmaschinen (ohne fulltime-tracking):

Spiele, Filme, Literaturhinweise

Unterrichtsbeispiele

Im Fach Ethik bietet sich eine Medienethik-Diskussion an, in der es um den Pressecodex gehen kann, umNormen und Prinzipien des Journalismus. Die Meldung des Heise-Newstickers »Immer mehr Menschen haben Angst vor Fake News« bietet Gesprächsanlass darüber, was Schüler(innen) als wahr empfinden und was Autorität für sie ist. (www.heise.de/newsticker/meldung/Medien-Vertrauenskrise-Immer-mehr-Menschen-haben-Angst-vor-Fake-News-3948678.html)

Im Englischunterricht könnte man sich das Edelmann-Trust-Barometer ansehen und dessen Konstruktion und Annahmen diskutieren (www.edelman.com/trustbarometer). Aber auch die MIT-Studie, nach der Fake News schneller und erfolgreicher als seriöse Nachrichten sind, bietet interessanten Gesprächsanlass. (science.sciencemag.org/content/359/6380/1146.full)

Ein Beispiel aus dem Mathematik-Unterricht liefert die Wochenzeitung Die Zeit. Hierin beschäftigen sich die Schüler(innen) mit gefakten Statistiken (service.zeit.de/schule/medienwissen/im-netz-der-zahlenfaelscher-und-verschwoerer/).

Ein Beispiel aus dem Mathematik-Unterricht liefert die Wochenzeitung Die Zeit. Hierin beschäftigen sich die Schüler(innen) mit gefakten Statistiken (service.zeit.de/schule/medienwissen/im-netz-der-zahlenfaelscher-und-verschwoerer/).

Im Fach Politik könnten das Arbeitsblatt »Alternative Fakten–Unwort des Jahres 2017« (c.wgr.de/f/onlineanhaenge/files/html5_preview/3968348e375c3cd7e85f351d486ec93
415e1d128d4c93200d23bb346151ea9f2/index.html?sp=true
), der von Trump vergebene Fake News-Award oder das seit März 2018 geltende Netzwerkdurchsetzungsgesetz Thema sein.

von Kerstin Schröter, aus dem Umgang mit Fake News lernen, PÄDAGOGIK 7-8/18

Aus dem Umgang mit Fake News lernen – Medien im Fachunterricht nutzen und analysieren

Ob Informationen wahr oder falsch sind, ist für Schülerinnen und Schüler häufig «Glaubenssache» oder es hängt von der Gruppe oder von Freunden ab. Wie kann Unterricht in allen Fächern dazu beitragen, Manipulation in Medien besser zu erkennen? Hinweise und Beispiele aus dem Unterricht einer Stadtteilschule in Hamburg.

Autor/Autorin: Kerstin Schröter

Herkunft: PÄDAGOGIK 7/8/18, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 5 Seiten

Fächer: Medien, Informatik, Überfachliche Kompetenzen

Stufen: alle Stufen

zusammengestellt von Gerhard Eikenbusch

aus: Wahrheit allein hilft nicht, PÄDAGOGIK 7-8/18, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Wahrheit allein hilft nicht – Was Schulen gegen Fake News, Desinformation und Propaganda tun können

Dieser Fachartikel dreht sich um den Umgang der Schule mit Fake News, Desinformation und Propaganda. Dabei wird auch stark thematisiert, wie Schülerinnen und Schüler lernen, kritisch und selbstbewusst mit Informationen und Meinungen umzugehen.

Autor/Autorin: Gerhard Eikenbusch

Herkunft: PÄDAGOGIK 7/8/18, lizensiert für IQES online © Verlagsgruppe Beltz

Umfang/Länge: 4 Seiten

Fächer: Medien, Informatik, Überfachliche Kompetenzen

Stufen: alle Stufen