Portfolioarbeit:

Portfolios haben große Potenziale für einen lebendigen Unterricht, in dem Schülerinnen und Schüler mehr Verantwortung für ihre Lernprozesse und Lernergebnisse übernehmen können. Aber wie lassen sich Portfolios in Schule und Unterricht erfolgreich einführen?

von

Felix Winter

studierte Psychologie und Pädagogik an den Universitäten Frankfurt/M. und Marburg. Er promovierte bei Wolfgang Klafki zum Thema Schülerselbstbewertung und arbeitete lange Zeit als Lehrer und Forscher an den von Hartmut von Hentig begründeten Bielefelder Schulprojekten. Bis 2013 war er als Wissenschaftlicher Abteilungsleiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich im Bereich Lehrerbildung tätig. Aktuell arbeitet er freiberuflich als Berater für Schulen und Bildungsadministrationen. Seine Arbeitsgebiete sind u. a. Reform der Leistungsbeurteilung; Dialogische Didaktik und Aufgabenkultur.

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Isabel Wiedehage

Lehrerin der Primarstufe und Sekundarstufe I an einer staatlichen Montessorischule in Berlin, Mitherausgeberin eines Portfoliohandbuches für Lehrer und Lehrerinnen im Land Berlin.

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Leitfaden: Portfolios und Lerndokumentation

Was lässt sich durch Portfolioarbeit gewinnen?

  • Portfolioarbeit schafft günstige Bedingungen dafür, dass Schülerinnen und Schüler selbständig arbeiten und dies auch lernen.
  • Die Portfolioarbeit ermöglicht und erleichtert die innere Differenzierung oder Individualisierung im Unterricht.
  • Bei der Portfolioarbeit können Kompetenzen ausgebildet und sichtbar werden, die in anderen Arrangements nur schwer zu erfassen sind, z. B. Fragen stellen und ihnen nachgehen, einen längeren Arbeitsprozess steuern oder eine fachliche Recherche durchführen.
  • An einem Portfolio wird über einen längeren Zeitraum gearbeitet. Die Leistungen entstehen nicht im engen Korsett einer Unterrichtsstunde.
  • Im Rahmen von Portfolioarbeit werden oftmals besondere Talente und Begabungen von Schülerinnen und Schülern sichtbar.
  • Die Präsentationskultur von Schulen lässt sich mit Portfolios gut entwickeln, weil diese in verschiedenen Kontexten (Klasse, Elternabend, Lehrerkonferenz, Tag der offenen Tür) ausgestellt und eingesehen werden können.
  • Die Schülerinnen erhalten Rückmeldung und Anerkennung für ihre Arbeiten. Auch die Schwächeren unter ihnen schaffen in der Regel etwas, worauf sie stolz sein können.
  • Anhand von Portfolios können sich Teams oder ganze Kollegien über die Lernkultur verständigen. Es können gemeinsame Vorstellungen und eine gemeinsame Sprache für Leistung und Unterricht gefunden werden.

Leitfaden Portfolio und Lerndokumentationen

Felix Winter beschreibt, wie Portfolios in Schule und Unterricht erfolgreich eingeführt werden können, was bei der praktischen Unterrichtsarbeit zu beachten ist und wie Leistungen und Kompetenzen anhand von Portfolios bewertet werden können.

Autor/Autorin: Felix Winter

Umfang/Länge: 40 Seiten

Fächer: Fächerübergreifend / Fächerverbindend

Stufen: alle Stufen

Lern- und Themenportfolios schaffen motivierende Lernanlässe für alle Schüler*innen. Sie ermöglichen interessengeleitetes, individuelles Lernen mit dem Ziel, dieses Lernen zu dokumentieren, zu reflektieren und zu präsentieren. Damit ebnen sie den Weg zu einer kompetenzorientierten Beurteilung.

Werkzeuge: Portfolioarbeit und Lerndokumentation

Einsatz und Arten von Portfolios und Lerndokumentationen