Das 4K Modell – Kompetenzen in der VUCA-Welt des 21. Jahrhunderts:

Das 4K Modell ist eine weitere wichtige Komponente für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Denn während das SAMR Modell vor allem die Lehrkräfte und deren Einsatz und Nutzung von Lerntechnologie in den Blick nimmt, fokussiert das 4K Modell die Frage des Kompetenzerwerbs angesichts neuer globaler Herausforderungen mit klarem Schülerbezug.

Zeitgemäße Bildung zielt auf die Förderung der so genannten 4K Kompetenzen: Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken und Kommunikation. Bekannt gemacht im deutschsprachigen Raum hat diese auch als «21st century skills» bezeichneten Kompetenzen der Koordinator der Pisa-Studie Andreas Schleicher (OECD) bei der re:publica 2013. Die Vertreter des 4-K-Modell des Lernens betonen vor allem einen Zusammenhang: Im 21. Jahrhundert lebten wir stärker als zuvor in einer sogenannten VUCA-Welt. Seien es Auswirkungen der Globalisierung, Automatisierung, Vernetzung oder auch andere globale und regionale Herausforderungen: Die von manchen Beobachtern zunächst in Militär und Wirtschaft, dann auch im Bildungsbereich postulierte VUCA-Welt des 21. Jahrhunderts – geprägt durch die vier Faktoren Unbeständigkeit (Volatility), Unsicherheit (Uncertainty), Komplexität (Complexity) und Mehrdeutigkeit (Ambiguity) – erfordere auch neue Kompetenzen seitens der Menschen, die in ihr leben und sie gestalten.

In diesem Kontext müsse sich das Bildungssystem an den rasanten gesellschaftlich-technologischen Wandel anpassen: Als Konsequenz sei anstelle einer wissensbasierten eine kompetenz- und werteorientierte «neue Schule» zu entwickeln. (Vgl. Jan Vedder, 07.04.19: vedducation.de) Dementsprechend treten neue (teils aber schon bekannte) Kompetenzen in den Vordergrund, die im Rahmen klassischer inhaltlich ausgerichteter Unterrichtskonzepte häufig weniger Beachtung fanden. Einen sehr guten Überblick über Inhalt und Bedeutung der 4K bietet der Beitrag «Die 4K-Skills: Was meint Kreativität, Kritisches Denken, Kollaboration, Kommunikation?» von Jöran Muuß-Merholz und «Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken – mehr als Buzzwords» von Dejan Mihajolvic.

Das 4K-Modell kann für Lehrkräfte ein wichtiger Anstoß zur Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts sein. So kann das 4K Modell im Rahmen stufenweiser Schul- und Unterrichtsentwicklung eine sinnvolle Erweiterung und Ergänzung zum SAMR Modell  bedeuten. Indem zurecht an Bedeutung gewinnende Fähigkeiten wie Kollaboration, Kommunikation, Kreativität, Kritisches Denken integrativ einbezogen werden, erfahren auch klassische Unterrichtskonzepte eine Öffnung.